Gesundheit war während Jahrhunderten ein gegensätzlicher Begriff von Krankheit. In den letzten 60 Jahren hat der Begriff „Gesundheit“ zunehmend an Bedeutung gewonnen, sowohl auf der individuellen (individual health) wie auch auf der kollektiven Ebene (public health). Pathogenetische Modelle wurden durch salutogenetische ergänzt. Zu traditionellen Strategien der Gefahrenabwehr (Polizei und Old public health) tritt zunehmend eine Politik der Daseinsvorsorge (Fürsorge und New public health) hinzu.
Im Kurs wird diese Entwicklung von Public Health rekapituliert. Am Beispiel der Epidemiologie werden theoretische Grundla-gen, Arbeitsmethoden und Ziele der Wissenschaft dargestellt; und am Beispiel der Corona Pandemie wird das Zusammenspiel von Wissenschaft, Public health-Praxis und Politik aufgezeigt. Der abschliessende Teil ist der Frage gewidmet, wo Public health im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik anzusiedeln ist.
Grobziele
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen Basiskonzepte und Basistechniken, die in der epidemiologischen Forschung zur Anwendung kommen (Theorie und Beispiele). Sie erkennen den Stellenwert der Epidemiologie als wissenschaftliche Grundlage für die Prävention und die Umsetzung von gesundheitspolitischen Entscheidungen.
Feinziele
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
1. kennen die Methoden und Konzepte der deskriptiven und analytischen Epidemiologie;
2. kennen die Denkweise von Public Health und verstehen deren Beitrag zum Gesundheitswesen;
3. gewinnen einen Einblick in das Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Politik anhand der Pandemiebekämpfung;
4. können die politisch-strategische Dimension von Gesundheit und Public Health analysieren.
